Biografie von Hans Rudolf Reinhard (*1919 - †2007)

Hans Reinhard wuchs in Wald im Zürcher Oberland auf und zog für sein Studium nach Zürich. 1943 schloss er das Sekundarlehrerstudium an der Universität mit Hauptfach Botanik ab. Trotz des Drängen seiner Professoren verzichtete er auf ein Weiterstudium an der Universität Zürich, da er Lehrer auf der Sekundarstufe werden wollte. Diesen Entscheid bereute er nie, und das Unterrichten kam seinen vielfältigen Interessen sehr entgegen. Speziell sei hier sein malerisches und handwerkliches Geschick erwähnt, wovon unzählige Bilder, Schmuckstücke und Gebrauchsgegenstände zeugen. Bis zu seiner Pensionierung 1984 arbeitete er als Sekundarlehrer in Zürich Seebach.

Seit den sechziger Jahren widmete er sich zusammen mit seiner Ehefrau Ruth Reinhard-Guldener passioniert der Erforschung der europäischen Orchideenflora. Später traf der Mathematiklehrer Peter Gölz dazu, und zusammen setzten sie statistische Verfahren in der Systematik der Orchideen ein. Sie unternahmen viele Studienreisen, im Mittelmeerraum, in Skandinavien und natürlich der Schweiz, und beschrieben viele bis dahin unbekannte Orchideenarten. Insgesamt enstanden über 70 wissenschaftliche Publikationen.

Höhepunkte seines botanischen Wirkens waren die Einladungen von Albanien zu Studienreisen, die Ernennung zum Ehrenmitglied der Zürcherischen Botanischen Gesellschaft und die Herausgabe des Buches "Die Orchideen der Schweiz und angrenzender Gebiete". Die meisten seiner Studien, botanischen Sammlungen und Dias uebergab er dem jetzigen Institut fuer integrative Biologie der ETH und dem Botanischen Garten Zürich, wo sie nun der Öffentlichkeit zugänglich sind.

Er schrieb kurz vor seinem Tod: "Dass dank dieser Tätigkeit [als Orchideologe] viele wissenschaftlich aber auch menschlich wertvolle Beziehungen geknüpft wurden, gehört mit zu den schönsten Erfahrungen meines Lebens". An dieser Stelle sei seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern und Freunden herzlich gedankt.